Vom schiitischen Iran nach Pakistan
April 04
Assalam Aleykum,
die Nomaden versanken im Schlamm, darum entschieden wir uns, gleich nach Yazd, dem Zentrum der Zarathustrianer weiter zu fahren. Wir bereuten die Entscheidung nicht, denn am Weg dorthin durften wir wieder viele Male die Gastfreundschaft der Muslime kennen lernen.
Außerdem stolperten wir zufällig über ein kleines verschlafenes Nest ohne jegliche touristische Erschließung, ein kleines Paradies mit Palmen, kleinen, verwinkelten, teils überdachten Gassen, kleine Ziegelsteinhäuser, in den typischen gelben Sandsteinfarben, Aghda erschien mir wie ein riesiger Spielplatz, eine romantische Vorstellung, trotzdem entsprach es genau meiner Vorstellung einer Wüstenstadt. Der Farbkontrast war speziell im Licht der Nachmittagssonne wundervoll, gelbe Häuser, grüne Palmen und blauer Himmel.
Gerade rechzeitig zur Gebetsstunde eingetroffen, lud uns ein Mann zum Tee im Gebetsraum ein, Frauen und Männer getrennt versteht sich.
Wir fuhren weiter nach Kerman, wo wir übernachteten.
Mit Tipps vom Hotelier für die Weiterreise im Gepäck machten wir uns auf nach Rayen, einem Mini-Bam, als Kompensation für die leider zerstörte Stadt, die bis vor kurzem Touristenattraktion aufgrund ihrer antiken, 2000 Jahre alten, architektonischen fast einzigartigen Zitadelle und der berühmten Dattelpalmen war.
Trotzdem besuchten wir Bam, es war einer der eindruckvollsten, aber auch traurigsten Momente der Reise. 5 km vor Bam sah ich die ersten Palmenhaine, kitschig wie im Bilderbuch, mir gingen die Augen über.
Fast gleichzeitig tauchten die ersten Zelte auf, in denen die Erdbebenopfer hausen.
Je weiter wir fuhren, desto mehr Zerstörung, Leid und Trauer war zu sehen. Von der Stadt selbst steht kein einziges Viertel, keine noch so kleine Siedlung. Zwischen den Trümmern stehen Zelte, meist auf den Straßen, da dies die einzigen ebenen Flächen sind, die übrig geblieben sind. Tausende notdürftig befestigte Planen reihen sich nebeneinander, Seite an Seite mit eingestürzten Überresten von Häusern, Geschäften, Garagen.
Die Leute schienen weder sehr deprimiert, noch enthusiastisch am Wiederaufbau beschäftigt.
Ich hatte den Eindruck, dass sie es zu verdrängen versuchten. Sie stiegen bei ihrer alltäglichen Arbeit über die Trümmer, als ob sie nichts damit zu tun hätten.
Doch natürlich ist noch viel aufzuarbeiten. Psychologische Hilfe wird angeboten, aber Depressionen stecken nach Tragödien dieser Art sehr tief und bedürfen starkem Einfühlungsvermögen und Geduld. Die vielen Selbstmorde als Verzweiflungstat nach der Katastrophe zählen nicht zu den 30 000 Opfern des Erdbebens.
Viele Helfer spenden, doch für die ehemals reichen Bewohner, die aufgrund von Dattelhandel, Tourismus, Drogenschmuggel etc Zitat "glaubten, bessere Menschen zu sein" können sich nicht mit der neuen Situation als Almosenempfänger identifizieren und lehnen Hilfe oft ab. Sie haben beschlossen, in der Stadt zu bleiben.
Von internationalen Hilfsorganisationen bemerken wir nicht viel, sie sind mit den Medien wieder abgereist. Es gibt einige freiwillige iranische Helfer, die am Aufbau arbeiten, Wir treffen Vertreter medizinischer Hilfsorganisationen aus dem Iran und welche von der Organisation „Kulturelles Erbe“. Sie befassten sich hauptsächlich mit der bis zur Unkenntlichkeit zerstörten Altstadt, von der nur mehr Erd- und Sandsteinziegelhaufen übrig sind
Eine einzige Palme steht in mitten den Trümmerhaufen, als Symbol des Lebens inmitten von Tod und Verderben.
Vor der kaputten Zitadelle stehend, kam mir ein eigenartiger Gedanke: vor einigen Stunden waren wir in "Mini-Bam", Teile davon sahen ähnlich aus, da es 150 Jahre unbewohnt war und sich zurzeit in Restauration befindet.
Mit unwissendem Blick könnte man die sonst vom Gedanken an großes Leid und viele Toten dominierte Altstadt Bams genauso für wundervolle, alte, archäologisch wertvolle Ausgrabungsstätte halten, von denen die Welt nur positiv spricht.
Ein pakistanischer Grenzbeamter erklärt uns, dass dies die gerechte Strafe Gottes war, weil die Bevölkerung vom rechten Weg abgewichen war. Die Stadt war bekannt für lasterhaftes Leben, trinken, kurz für vom Koran verbotenes Verhalten. In den Häusern wurden nach dem Beben Drogen gefunden, viele unverheiratete Paare wurden nackt im gemeinsamen Bett gefunden, Geld war ihr neuer Gott geworden, so wurden sie bestraft, wie einst Sodom und Gomorrha.
Damit erklären sie auch, warum nur Bam betroffen war, das Zentrum der Gotteslästerung.
Es erscheint wirklich eigenartig, dass in einer Gegend, die großteils aus Wüste besteht, Regionen in denen kein Mensch zu Schaden gekommen wäre, punktgenau die größte und blühendste Stadt ausgelöscht wurde. 4 km vor und nach dem Zentrum sieht man keine Spur von Zerstörung, als ob nichts passiert wäre.
Wir verlassen die Stadt im schaurigen Licht der untergehenden sonne in ziemlich nachdenklicher und bedrückter Stimmung. Es mutet alles so unwirklich an, wenn man im klimatisierten, staubfreien Starex an den betroffenen Menschen, die ihr Dasein fristen in Zelten, für immer getrennt von ihren Liebsten, die beim Beben umgekommen sind, ohne grundlegende Dinge wie Strom, festes Dach überm Kopf, fließendes Wasser, vorbeirollt. Ich sah all diese entsetzlichen Dinge vorbei ziehen, verstand in der Theorie, was passiert war, hatte großes Mitgefühl mit den Überlebenden, aber wirklich spüren und erleben wie es ihnen geht, war aus meiner Position nicht möglich.
Am Abend fanden wir bei einem Truckstopp mit lustigem Inhaber, französisch sprechendem Lkw-Fahrer, Hühnchen und Wasserpfeife Zerstreuung, es klingt vielleicht leichtfertig, aber auf einer Reise, bei der so viele eindrucksvolle Dinge in so kurzer zeit geschehen, sind die Gedanken und Gefühle leicht abgelenkt und auf Neues fokussiert. Trotzdem habe ich noch oft die Bilder der Zelte und Ruinen im Kopf.
Am nächsten Tag kamen wir zur pakistanischen Grenze, an der wir zuerst herumgereicht wurden wie heiße Kohlen, beim Zoll warteten wir dann eine Ewigkeit, bis die Herrschaften vom Essen zurückkamen. der zuständige Beamte lief ständig weg, rauchte ruhig sitzend eine Verdauungszigarette, lief wieder weg, während unsere Papiere vor seinen Augen auf seinem Schreibtisch lagen.
Plötzlich nahm ein freundlich aussehender, wohlgenährter Mann neben mir Platz, lächelte wohlwollend, drehte sich wieder weg und starrte Gedanken verloren in die Luft. Aus heiterem Himmel lud er uns zum Essen ein, er war der Supervisor der "eifrigen" Beamten dieser Zollabteilung.
Wir speisten köstlichstes pakistanisches Essen im Beamtenzimmer, wurden mit guten und wirklich nützlichen Ratschlägen überhäuft, mit Adressen von Freunden zum Übernachten für den gesamten weiteren Weg ausgestatten und schlussendlich noch eingeladen, die erste Nacht dort zu verbringen.
Unser Freund bleibt bis zum Abend bei uns, erklärt uns den sichersten Weg zum ziel und viele interessante Infos über Afghanistan - seinem Heimatland - und den feindlichen Taliban, seinen ehemaligen Englischlehrer, Hamid Karsei, dem jetzigen Präsidenten Afghanistans.
Den Abend verbrachten wir wieder mit essen, tanzen, Karten spielen und Geschichten über erwischte Drogenschmuggler und der "Ausbeute". Gleich anschließend wurde uns zwar nicht ein Teil dieses konfiszierten Gutes angeboten, dafür Gleichwertiges, extra für die Gäste Herbeigeschafftes. Wir haben natürlich entrüstet abgelehnt, so gut kannten wir die Bräuche noch nicht und Vorsicht ist besser als Nachsicht.
Durch die Wüste ging’s heute früh nach Quetta, am Straßenrand waren sogar Dromedare und Baby-Sanddünen!!
In Quetta nahm uns gleich der Cousin des Zollbeamten unter seine Fittiche und arrangierte Abendessen, sicheren Parkplatz für unser Baby, Einkaufsmöglichkeiten im Armeeshoppingcenter (Hotel war im Militärviertel der Stadt, besser bewacht geht’s nicht!) der gute Mann plant uns gerade die sichere Route - mit Hotels, Raststopps, Köche, die das mitgegebene Essen zubereiten werden, Militärcheckposts, die uns erwarten und Sicherheitsfahrzeuge, die uns begleiten etc. Die Nacht verbringen wir nicht als zahlende Gäste im Hotel, sondern als Schützlinge des paschtunischen Hotelpächters, der im Sommer die Falkenjagd der arabischen Ölscheichs samt Gefolge hier im nordwestlichen Gebiet organisiert.
Wir werden zwar nicht genau das konfliktreiche Gebiet um die Grenze zu Afghanistan, wo immer noch Taliban fast ungehindert ein und ausgehen passieren, aber unsere Gastgeber wetteifern um die besten und nützlichsten Dienste, die sie uns anbieten können. Immer unter Berufung auf ihr großes Herz und das vom Koran hochgehaltene Prinzip der Gastfreundschaft.
Kennt jemand von euch einen Hotelbesitzer in Österreich, der unbekannte Ausländer nur durch Erzählungen von dem freundlichen Erlebnis mit seinem Cousin als persönliche Freunde und Gäste aufnimmt?
Ich wäre erfreut, wenn es so warmherzige und freundliche Leute zu hause geben würde!!
khoda hafez (tschüss)
bei yahoo gibt's wieder pics, password falls du gefragt wirst ist: acchigom
Iran pics
Assalam Aleykum,
die Nomaden versanken im Schlamm, darum entschieden wir uns, gleich nach Yazd, dem Zentrum der Zarathustrianer weiter zu fahren. Wir bereuten die Entscheidung nicht, denn am Weg dorthin durften wir wieder viele Male die Gastfreundschaft der Muslime kennen lernen.
Außerdem stolperten wir zufällig über ein kleines verschlafenes Nest ohne jegliche touristische Erschließung, ein kleines Paradies mit Palmen, kleinen, verwinkelten, teils überdachten Gassen, kleine Ziegelsteinhäuser, in den typischen gelben Sandsteinfarben, Aghda erschien mir wie ein riesiger Spielplatz, eine romantische Vorstellung, trotzdem entsprach es genau meiner Vorstellung einer Wüstenstadt. Der Farbkontrast war speziell im Licht der Nachmittagssonne wundervoll, gelbe Häuser, grüne Palmen und blauer Himmel.
Gerade rechzeitig zur Gebetsstunde eingetroffen, lud uns ein Mann zum Tee im Gebetsraum ein, Frauen und Männer getrennt versteht sich.
Wir fuhren weiter nach Kerman, wo wir übernachteten.
Mit Tipps vom Hotelier für die Weiterreise im Gepäck machten wir uns auf nach Rayen, einem Mini-Bam, als Kompensation für die leider zerstörte Stadt, die bis vor kurzem Touristenattraktion aufgrund ihrer antiken, 2000 Jahre alten, architektonischen fast einzigartigen Zitadelle und der berühmten Dattelpalmen war.
Trotzdem besuchten wir Bam, es war einer der eindruckvollsten, aber auch traurigsten Momente der Reise. 5 km vor Bam sah ich die ersten Palmenhaine, kitschig wie im Bilderbuch, mir gingen die Augen über.
Fast gleichzeitig tauchten die ersten Zelte auf, in denen die Erdbebenopfer hausen.
Je weiter wir fuhren, desto mehr Zerstörung, Leid und Trauer war zu sehen. Von der Stadt selbst steht kein einziges Viertel, keine noch so kleine Siedlung. Zwischen den Trümmern stehen Zelte, meist auf den Straßen, da dies die einzigen ebenen Flächen sind, die übrig geblieben sind. Tausende notdürftig befestigte Planen reihen sich nebeneinander, Seite an Seite mit eingestürzten Überresten von Häusern, Geschäften, Garagen.
Die Leute schienen weder sehr deprimiert, noch enthusiastisch am Wiederaufbau beschäftigt.
Ich hatte den Eindruck, dass sie es zu verdrängen versuchten. Sie stiegen bei ihrer alltäglichen Arbeit über die Trümmer, als ob sie nichts damit zu tun hätten.
Doch natürlich ist noch viel aufzuarbeiten. Psychologische Hilfe wird angeboten, aber Depressionen stecken nach Tragödien dieser Art sehr tief und bedürfen starkem Einfühlungsvermögen und Geduld. Die vielen Selbstmorde als Verzweiflungstat nach der Katastrophe zählen nicht zu den 30 000 Opfern des Erdbebens.
Viele Helfer spenden, doch für die ehemals reichen Bewohner, die aufgrund von Dattelhandel, Tourismus, Drogenschmuggel etc Zitat "glaubten, bessere Menschen zu sein" können sich nicht mit der neuen Situation als Almosenempfänger identifizieren und lehnen Hilfe oft ab. Sie haben beschlossen, in der Stadt zu bleiben.
Von internationalen Hilfsorganisationen bemerken wir nicht viel, sie sind mit den Medien wieder abgereist. Es gibt einige freiwillige iranische Helfer, die am Aufbau arbeiten, Wir treffen Vertreter medizinischer Hilfsorganisationen aus dem Iran und welche von der Organisation „Kulturelles Erbe“. Sie befassten sich hauptsächlich mit der bis zur Unkenntlichkeit zerstörten Altstadt, von der nur mehr Erd- und Sandsteinziegelhaufen übrig sind
Eine einzige Palme steht in mitten den Trümmerhaufen, als Symbol des Lebens inmitten von Tod und Verderben.
Vor der kaputten Zitadelle stehend, kam mir ein eigenartiger Gedanke: vor einigen Stunden waren wir in "Mini-Bam", Teile davon sahen ähnlich aus, da es 150 Jahre unbewohnt war und sich zurzeit in Restauration befindet.
Mit unwissendem Blick könnte man die sonst vom Gedanken an großes Leid und viele Toten dominierte Altstadt Bams genauso für wundervolle, alte, archäologisch wertvolle Ausgrabungsstätte halten, von denen die Welt nur positiv spricht.
Ein pakistanischer Grenzbeamter erklärt uns, dass dies die gerechte Strafe Gottes war, weil die Bevölkerung vom rechten Weg abgewichen war. Die Stadt war bekannt für lasterhaftes Leben, trinken, kurz für vom Koran verbotenes Verhalten. In den Häusern wurden nach dem Beben Drogen gefunden, viele unverheiratete Paare wurden nackt im gemeinsamen Bett gefunden, Geld war ihr neuer Gott geworden, so wurden sie bestraft, wie einst Sodom und Gomorrha.
Damit erklären sie auch, warum nur Bam betroffen war, das Zentrum der Gotteslästerung.
Es erscheint wirklich eigenartig, dass in einer Gegend, die großteils aus Wüste besteht, Regionen in denen kein Mensch zu Schaden gekommen wäre, punktgenau die größte und blühendste Stadt ausgelöscht wurde. 4 km vor und nach dem Zentrum sieht man keine Spur von Zerstörung, als ob nichts passiert wäre.
Wir verlassen die Stadt im schaurigen Licht der untergehenden sonne in ziemlich nachdenklicher und bedrückter Stimmung. Es mutet alles so unwirklich an, wenn man im klimatisierten, staubfreien Starex an den betroffenen Menschen, die ihr Dasein fristen in Zelten, für immer getrennt von ihren Liebsten, die beim Beben umgekommen sind, ohne grundlegende Dinge wie Strom, festes Dach überm Kopf, fließendes Wasser, vorbeirollt. Ich sah all diese entsetzlichen Dinge vorbei ziehen, verstand in der Theorie, was passiert war, hatte großes Mitgefühl mit den Überlebenden, aber wirklich spüren und erleben wie es ihnen geht, war aus meiner Position nicht möglich.
Am Abend fanden wir bei einem Truckstopp mit lustigem Inhaber, französisch sprechendem Lkw-Fahrer, Hühnchen und Wasserpfeife Zerstreuung, es klingt vielleicht leichtfertig, aber auf einer Reise, bei der so viele eindrucksvolle Dinge in so kurzer zeit geschehen, sind die Gedanken und Gefühle leicht abgelenkt und auf Neues fokussiert. Trotzdem habe ich noch oft die Bilder der Zelte und Ruinen im Kopf.
Am nächsten Tag kamen wir zur pakistanischen Grenze, an der wir zuerst herumgereicht wurden wie heiße Kohlen, beim Zoll warteten wir dann eine Ewigkeit, bis die Herrschaften vom Essen zurückkamen. der zuständige Beamte lief ständig weg, rauchte ruhig sitzend eine Verdauungszigarette, lief wieder weg, während unsere Papiere vor seinen Augen auf seinem Schreibtisch lagen.
Plötzlich nahm ein freundlich aussehender, wohlgenährter Mann neben mir Platz, lächelte wohlwollend, drehte sich wieder weg und starrte Gedanken verloren in die Luft. Aus heiterem Himmel lud er uns zum Essen ein, er war der Supervisor der "eifrigen" Beamten dieser Zollabteilung.
Wir speisten köstlichstes pakistanisches Essen im Beamtenzimmer, wurden mit guten und wirklich nützlichen Ratschlägen überhäuft, mit Adressen von Freunden zum Übernachten für den gesamten weiteren Weg ausgestatten und schlussendlich noch eingeladen, die erste Nacht dort zu verbringen.
Unser Freund bleibt bis zum Abend bei uns, erklärt uns den sichersten Weg zum ziel und viele interessante Infos über Afghanistan - seinem Heimatland - und den feindlichen Taliban, seinen ehemaligen Englischlehrer, Hamid Karsei, dem jetzigen Präsidenten Afghanistans.
Den Abend verbrachten wir wieder mit essen, tanzen, Karten spielen und Geschichten über erwischte Drogenschmuggler und der "Ausbeute". Gleich anschließend wurde uns zwar nicht ein Teil dieses konfiszierten Gutes angeboten, dafür Gleichwertiges, extra für die Gäste Herbeigeschafftes. Wir haben natürlich entrüstet abgelehnt, so gut kannten wir die Bräuche noch nicht und Vorsicht ist besser als Nachsicht.
Durch die Wüste ging’s heute früh nach Quetta, am Straßenrand waren sogar Dromedare und Baby-Sanddünen!!
In Quetta nahm uns gleich der Cousin des Zollbeamten unter seine Fittiche und arrangierte Abendessen, sicheren Parkplatz für unser Baby, Einkaufsmöglichkeiten im Armeeshoppingcenter (Hotel war im Militärviertel der Stadt, besser bewacht geht’s nicht!) der gute Mann plant uns gerade die sichere Route - mit Hotels, Raststopps, Köche, die das mitgegebene Essen zubereiten werden, Militärcheckposts, die uns erwarten und Sicherheitsfahrzeuge, die uns begleiten etc. Die Nacht verbringen wir nicht als zahlende Gäste im Hotel, sondern als Schützlinge des paschtunischen Hotelpächters, der im Sommer die Falkenjagd der arabischen Ölscheichs samt Gefolge hier im nordwestlichen Gebiet organisiert.
Wir werden zwar nicht genau das konfliktreiche Gebiet um die Grenze zu Afghanistan, wo immer noch Taliban fast ungehindert ein und ausgehen passieren, aber unsere Gastgeber wetteifern um die besten und nützlichsten Dienste, die sie uns anbieten können. Immer unter Berufung auf ihr großes Herz und das vom Koran hochgehaltene Prinzip der Gastfreundschaft.
Kennt jemand von euch einen Hotelbesitzer in Österreich, der unbekannte Ausländer nur durch Erzählungen von dem freundlichen Erlebnis mit seinem Cousin als persönliche Freunde und Gäste aufnimmt?
Ich wäre erfreut, wenn es so warmherzige und freundliche Leute zu hause geben würde!!
khoda hafez (tschüss)
bei yahoo gibt's wieder pics, password falls du gefragt wirst ist: acchigom
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